Welpenfutter – Wieso man es füttern sollte und was es zu beachten gilt!
Geschrieben von Sandra Tilgner
26. Oktober 2023
Inhaltsverzeichnis
Wie füttere ich meinen Hundewelpen richtig? Trockenfutter oder Nassfutter? Welches Welpenfutter eignet sich gut? Diese und andere Fragen stellt sich mit Sicherheit jeder Hundebesitzer, der zum ersten Mal einen kleinen Hundewelpen in den Armen hält. Man möchte ja schließlich dafür sorgen, dass es dem kleinen Vierbeiner mit der Ernährung gut geht und er sich prächtig entwickelt. Damit man sich die vielen Informationen nicht mühsam im Internet zusammen suchen muss, fassen wir in unserem Ratgeberartikel alle wichtigen Tipps und Informationen für Dich und Deinen Welpen zusammen.
Wie lange werden Welpen gesäugt?
Bereits nach der Geburt ist das erste, was der neugeborene Welpe tut, im blinden Zustand den Weg zu den Zitzen der Mutter finden und saugen. Da die Muttermilch sehr nahrhaft ist, wachsen die Welpen in den ersten Wochen recht schnell und verdoppeln mitunter ihr Gewicht. Diese erste Nahrung in Form der Muttermilch schützt die Hundewelpen vor Krankheitserregern, da die Milch über einen sehr hohen Anteil an Antikörpern verfügt. Gesäugt werden Welpen in den ersten 3-4 Wochen ihres Lebens, danach kann mit einem Tierarzt Rücksprache gehalten werden, ob eine Zufütterung sinnvoll ist.
Wann füttert man Welpen zu?
Nach den ersten 4 Wochen beginnt schrittweise die Entwöhnung von der Muttermilch. Die Hündin produziert jetzt weniger Milch. Diese reicht nicht mehr aus, um alle Welpen vollständig mit Milch zu versorgen. Zufüttern sollte man erst nach 4 Wochen, es sei denn, die Hündin litt schon früher an Milchmangel und schafft es nicht, alle Welpen mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Hier kann auf Fertigmilch für Welpen zurückgegriffen werden.
Ab der fünften Woche versorgt die Mutter ihre Welpen mit vorverdautem Nahrungsbrei, den sie hochwürgt. Nach der siebten bis achten Lebenswoche ist der Welpe normalerweise vollständig von der Muttermilch entwöhnt und kann feste Nahrung zu sich nehmen.
Welches Welpenfutter ist nach der Stillzeit geeignet?
Ein Welpe benötigt, je nach Rasse, ca. ein Jahr, um auszuwachsen. In dieser Zeit sollte dem Welpen ein hochwertiges Futter gereicht werden, das ihn mit allen notwendigen Bestandteilen für optimales Wachstum versorgt. Keinesfalls sollte in dieser Zeit ein minderwertiges Futter oder Futter für erwachsene Hunde gereicht werden. Welpen benötigen vor allem Energie, Mineralstoffe und Eiweiß für Knochen, Bänder, Sehnen und Gelenke. Zu viel kann allerdings schädlich sein, weshalb hier genau auf die Angaben der Futterverpackung geachtet werden sollte.
Für welchen der vielen Hundefutterhersteller man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass auf der Futterverpackung Welpenfutter oder Puppyfutter steht. Entsprechend gekennzeichnetes Welpenfutter ist speziell an die Bedürfnisse von Welpen angepasst. Auch sollte man unbedingt auf ein Alleinfutter zurückgreifen, da hier alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten sind. Eine weitere Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln ist in diesem Fall nicht nötig.
Zu beachten ist weiterhin, dass Trocken- und Nassfutter nie vermischt werden, da dies zu Blähungen oder Durchfall führen kann und man sich erst einmal auf eine Sorte beschränkt. Außerdem kann die Abwechslung dazu führen, dass der Hund „mäkelig“ wird, also irgendwann nur noch das fressen will, was ihm am besten schmeckt.
Welche Nährstoffe sollten im Welpenfutter enthalten sein?
Beim Kauf eines hochwertigen Welpenfutters sollte man auf die Inhaltsstoffe achten. Sind diese ordentlich deklariert?
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- Proteine und Eiweiße: Proteine versorgen den Körper mit Energie und sind für die Funktion des Immunsystems und des Stoffwechsels unabdingbar. Viele Proteine stecken in Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch. Hier ist auch der Vorteil, dass tierische Eiweiße vom Körper leichter und schneller verwertet werden. Auf den Welpenfutter-Verpackungen ist häufig der Begriff „Rohprotein“ zu finden. Darunter sind alle Eiweiß-ähnlichen Substanzen zusammengefasst. In der Wachstumsphase benötigen Welpen sehr viel Energie, weshalb das Welpenfutter mindestens 30 % Protein enthalten sollte.
- Fette und Fettsäuren: Fette liefern ebenfalls wie Proteine eine Menge Energie, machen das Futter leichter verdaulich und ermöglichen die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Enthalten sind Fette in tierischen Erzeugnissen und in einigen Pflanzen. Auf den Welpenfutter-Verpackungen findet sich der Begriff „Rohfett“, welcher einen Anteil von 8 bis 13 % haben sollte.
- Kohlenhydrate: Auch wieder ein wichtiger Energielieferant. Enthalten in Pflanzen und vor allem in Getreide.
- Ballaststoffe: Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Darmflora und eine schnellere Einstellung des Sättigungsgefühls. Auf der Verpackung werden Ballaststoffe meist als „Rohfaser“ deklariert und sollten bei einem Welpenfutter nicht mehr als 4 % enthalten sein.
- Mineralien und Spurenelemente: Diese beiden Substanzen sind für Hunde lebensnotwendig und meistens in pflanzlicher und tierischer Nahrung vorhanden. Welpen haben einen weit höheren Bedarf an Jod und Zink als wir Menschen und auch Calcium ist in der Wachstumsphase für die Knochen notwendig. Mineralien und Spurenelemente werden auf der Verpackung als „Rohasche“ bezeichnet und sollten mit 3 bis 5 % enthalten sein.
- Vitamine: Zu guter Letzt dürfen natürlich auch Vitamine im Welpenfutter nicht fehlen, da diese sehr vielfältige Aufgaben im Organismus übernehmen. Neben den Vitaminen, die der Körper selber herstellen kann, gibt es noch die sogenannten essenziellen Vitamine. Dies sind wichtige Vitamine, die der Körper nicht oder in nicht ausreichender Menge herstellen kann. Wichtig ist eine Ausgewogenheit der Zusammensetzung der Vitamine im Welpenfutter.
Hochwertige Produkte enthalten alles, was der Hund während der Wachstumsphase für seine Ernährung braucht.
Zu welcher Uhrzeit sollte ich meinen Welpen füttern und wann die letzte Mahlzeit geben?
Wenn der Welpe gerade erst eingezogen ist, empfiehlt es sich, die Fütterungszeiten des Züchters fortzuführen. An diese festen Zeiten ist der Hundewelpe gewöhnt. Nach relativ kurzer Eingewöhnungszeit kann man den Kleinen dann auf seinen neuen, angepassten Tagesrhythmus umstellen.
Die erste richtige Mahlzeit erhält der Hund nach dem Aufstehen, nach der ersten Gassirunde. Der Hunger ist zwar nach dem Aufwachen riesig, die Blase aber noch größer, weshalb es erst einmal wichtiger ist, dass der Welpe sich erleichtern kann, bevor es etwas zu fressen gibt. Als Nächstes erhält er über den Tag verteilt noch zwei weitere kleine Fütterungen und die letzte Mahlzeit am Abend nach der letzten Gassirunde vor dem Schlafen.
Wie viel Welpenfutter sollte ich geben?
Am besten kann man die richtige Dosierung des Welpenfutters auf der Futterverpackung ablesen und anschließend mit einem Messbecher des jeweiligen Herstellers oder einer Küchenwaage abmessen. Wie viel Futter der Hund benötigt, hängt maßgeblich von der Rasse, der Aktivität und dem Energiegehalt des Welpenfutters ab. Da es erhebliche Unterschiede von Welpe zu Welpe in allen drei Punkten gibt, ist eine pauschale Aussage zur Futtermenge nicht möglich. Ferner sollte man sich nicht strikt an die Angaben halten, sondern nach seinem Hund entscheiden, wie viel Futter gegeben wird.
Aufpassen sollte man allerdings, dass man nicht zu viel füttert, da der Magen-Darm-Trakt des Hundes bis jetzt nicht mit großen Futtermengen zurechtkommt. Hier sollte man bis zum 6. Monat nur kleine Mengen füttern, dafür aber häufiger am Tag. Nicht aufgefressenes Futter sollte immer sofort weggeräumt werden. Futter, welches offen im Kühlschrank gelagert wurde, muss mindestens zwei Stunden vor der nächsten Fütterung aus dem Kühlschrank geholt werden, da zu kaltes Essen zu Verdauungsstörungen führen kann.
Wie oft muss ich meinen Welpen füttern?
Bis zum sechsten Monat sollte der Hund etwa drei- bis viermal am Tag gefüttert werden. Danach reichen zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag aus. Wichtig ist hierbei das Beobachten des Welpen. Hat er keinen Hunger mehr, wird der Fressnapf entfernt und nicht den ganzen Tag über stehen gelassen. Der Welpe soll sich nicht jederzeit selbst bedienen dürfen, sondern an feste Uhrzeiten gewöhnt werden.
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- Hunde bis zum 6. Monat: 3-4x Mahlzeiten am Tag
- Hunde ab dem 6. Monat: 2-3x Mahlzeiten am Tag
Warum hat mein Welpe so oft Schluckauf?
Kommt es beim Hund des Öfteren zu Schluckauf, muss man sich keine Gedanken machen. Dies ist völlig normal. Der Schluckauf entsteht durch ein krampfartiges Zusammenziehen des Zwerchfells und nicht nur kleine Hundewelpen leiden darunter. Wodurch der Schluckauf allerdings entsteht, darüber streiten sich bis heute die Wissenschaftler. Eine Theorie besagt, dass zu schnelles Fressen oder zu kaltes Futter schuld am Schluckauf sind, da hier ein Nerv gereizt wird, der für die Kontraktion des Zwerchfells verantwortlich ist. Eine weitere Theorie lässt vermuten, dass es die Luft ist, die beim viel zu schnellen Fressen den Hickser auslöst.
Egal welche der beiden Theorien nun stimmt, ein Schluckauf dauert meistens 5 bis 30 Minuten und kann mehrmals am Tag auftreten. Er ist in den meisten Fällen völlig harmlos und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist, auch von selbst wieder.
Wann kann ich das Welpenfutter umstellen?
Nach ca. einem dreiviertel bis einem Jahr, je nach zu erwartender Größe des Hundes, kann dann von dem Welpenfutter auf ein Juniorfutter umgestellt werden. Auch hier wieder auf die Fütterungsempfehlungen des Herstellers achten und langsam umstellen. Bewährt haben sich folgende Richtwerte:
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- Kleinen Rassen bis 10 kg können mit ca. 9-12 Monaten umgestellt werden
- Mittelgroße Rassen mit 11-25 kg können mit ca. 12-15 Monaten umgestellt werden
- Große Rassen ab 26 kg können mit ca. 15-18 Monaten umgestellt werden
Es gibt natürlich viele Informationen für neue Hundebesitzer, wie der Artikel zeigt. Doch das Wichtigste für jeden Hundebesitzer ist doch immer wieder der eigene Verstand und das Gefühl. Dann wird man schnell erkennen, ob es dem eigenen Hund mit der Nahrung gut geht oder ob man lieber das Hundefutter wechseln sollte, beispielsweise bei vermehrten Blähungen oder Durchfall. Entsprechend sind alle in diesem Artikel aufgeführten Angaben und Werte eine Empfehlung und können je nach Hund auch mal abweichen. Beobachte Deinen Hund, er wird Dir zeigen, was ihm guttut!
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