Entzündete Analdrüsen beim Hund: Symptome und Tipps zur Vorbeugung

Geschrieben von Sandra Tilgner
13. September 2025
Inhaltsverzeichnis
Dein Hund rutscht mit dem Hinterteil über den Boden? Er leckt sich ständig am Po oder zeigt Unwohlsein beim Sitzen? Das könnten Anzeichen für entzündete Analdrüsen sein – ein Problem, das viele Hunde betrifft, aber oft übersehen wird.
Unbehandelt kann eine Analdrüsenentzündung nicht nur Schmerzen, sondern auch ernsthafte Infektionen verursachen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten und rechtzeitig zu handeln. Doch wie erkennt man die ersten Warnsignale? Und noch wichtiger: Wie kann man vorbeugen, damit es gar nicht erst so weit kommt?
Mit dem richtigen Wissen kannst Du Symptome frühzeitig erkennen, akute Beschwerden lindern und vor allem dafür sorgen, dass Dein Hund erst gar keine Probleme mit den Analdrüsen bekommt.
Key Takeaways: Die wichtigsten Erkenntnisse für deinen Vierbeiner
🔹 Schlittenfahren kann auf verstopfte oder entzündete Analdrüsen hinweisen.
🔹 Weitere Anzeichen: Juckreiz, übler Geruch, Kotspuren, Schmerzen oder Abszesse.
🔹 Hauptursachen: Weicher Kot, falsche Ernährung, mangelnde Bewegung.
🔹 Frühes Erkennen beugt Beschwerden vor – regelmäßige Kontrolle und sanfte Massage helfen.
🔹 Ballaststoffreiche Ernährung unterstützt eine natürliche Entleerung der Drüsen.
🔹 Tierarztbesuch nötig? Bei starken Beschwerden hilft eine manuelle Entleerung oder Behandlung.
Symptome einer Entzündung der Analdrüsen – Woran erkennst Du das Problem?
Entzündete oder verstopfte Analdrüsen sind für Hunde nicht nur unangenehm, sondern können auch schmerzhaft sein. Je früher Du die Symptome erkennst, desto besser kannst Du Deinem Vierbeiner helfen.
Hier sind die häufigsten Anzeichen:
1️⃣ Schlittenfahren
Das wohl bekannteste Symptom: Dein Hund rutscht mit seinem Hinterteil über den Boden. Das ist sein Versuch, den Juckreiz oder das Druckgefühl an den Analdrüsen zu lindern.
2️⃣ Häufiges Lecken oder Knabbern am After
Wenn sich Dein Hund übermäßig am Po leckt oder sogar darauf herumkaut, könnte das auf eine Reizung oder Entzündung der Drüsen hindeuten.
3️⃣ Unangenehmer Geruch
Die Sekrete der Analdrüsen haben von Natur aus einen sehr starken, fischigen Geruch. Wenn Du diesen plötzlich häufiger bemerkst, kann das ein Hinweis auf eine Überproduktion oder eine Entzündung sein.
4️⃣ Kotflecken auf Teppichen oder Schlafplätzen
Ist der After gereizt oder die Drüsen überaktiv, kann es passieren, dass sich Rückstände aus den Drüsen auf Teppichen oder dem Hundebett wiederfinden.
5️⃣ Schwierigkeiten beim Kotabsatz
Dein Hund setzt sich in die Hocke, drückt – aber es kommt kaum oder nur unter sichtbarer Anstrengung Kot heraus? Das kann darauf hindeuten, dass die Analdrüsen verstopft sind und Schmerzen verursachen.
6️⃣ Sichtbare Schwellung oder Rötung am After
In fortgeschrittenen Fällen kann der Bereich um den After gerötet oder sogar geschwollen sein. Im schlimmsten Fall kann sich ein Abszess bilden, der aufplatzt – dann ist dringend ein Tierarztbesuch notwendig!
💡 Wichtig: Nicht jeder Hund zeigt alle Symptome. Manche Hunde leiden still und zeigen erst Beschwerden, wenn die Entzündung bereits fortgeschritten ist. Regelmäßige Kontrolle kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen!
Entzündete Analdrüsen beim Hund – Die häufigsten Ursachen
Damit Du das Problem besser verstehen (und verhindern) kannst, schauen wir uns die Hauptursachen für Analdrüsenentzündungen an.
Weicher Kot oder Durchfall
Die Analdrüsen entleeren sich normalerweise automatisch beim Kotabsatz – aber nur, wenn der Kot fest genug ist. Hat Dein Hund häufig weichen oder breiigen Stuhlgang, bleiben die Drüsen voll und können sich mit der Zeit verstopfen oder entzünden.
💡 Lösung: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit hochwertigem Futter fördert festen Kot und hilft bei der natürlichen Entleerung der Drüsen. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel „Ballaststoffe für Hunde: Wichtige Ernährungstipps für deinen Hund“.
Übergewicht
Übergewichtige Hunde neigen dazu, eine schwächere Muskulatur im Afterbereich zu haben. Dadurch werden die Analdrüsen schlechter entleert.
💡 Lösung: Achte auf das Idealgewicht Deines Hundes mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung.
Anatomische Veranlagung
Kleine und brachyzephale (kurzköpfige) Hunderassen wie Möpse, Französische Bulldoggen oder Dackel haben oft engere Analdrüsenausgänge, wodurch sich das Sekret leichter staut.
💡 Lösung: Besonders bei diesen Rassen solltest Du die Analdrüsen regelmäßig kontrollieren (lassen).
Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten
Hunde mit Futtermittelallergien oder -unverträglichkeiten haben oft Verdauungsprobleme, die zu weichem Kot führen. Häufig betroffene Hunde reagieren auf Getreide, künstliche Zusatzstoffe oder bestimmte Fleischsorten.
💡 Lösung: Falls Dein Hund oft Verdauungsprobleme hat, probiere eine Ausschlussdiät und hochwertiges, getreidefreies Futter.
Zu wenig Bewegung
Bewegung hält nicht nur Deinen Hund fit, sondern fördert auch die Darmtätigkeit. Ein träger Darm kann sich negativ auf den Kotabsatz auswirken und damit auch auf die Analdrüsen.
💡 Lösung: Regelmäßige Spaziergänge, Spiel- und Bewegungseinheiten unterstützen eine gesunde Verdauung.
Übermäßige Sekret Produktion
Manche Hunde haben von Natur aus eine überaktive Produktion von Analdrüsensekret. Das kann genetisch bedingt sein oder durch Stress verstärkt werden.
💡 Lösung: Falls Dein Hund regelmäßig Probleme hat, kann eine regelmäßige (sanfte!) Entleerung der Drüsen helfen – entweder beim Tierarzt oder von einem erfahrenen Hundebesitzer.
Erste Hilfe & Behandlungsmöglichkeiten – Was tun, wenn die Analdrüse schon entzündet ist?
Wenn Dein Hund bereits unter entzündeten oder verstopften Analdrüsen leidet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Problem zu behandeln. Hier erfährst Du, was Du selbst tun kannst und wann ein Tierarztbesuch nötig ist.
Sanfte manuelle Entleerung der Analdrüsen
Falls die Analdrüsen nur verstopft, aber noch nicht entzündet sind, kannst Du versuchen, sie sanft zu entleeren.
👉 So geht’s:
- Zieh Dir Einweghandschuhe an und nimm ein weiches Tuch oder etwas Küchenpapier zur Hand.
- Hebe die Rute Deines Hundes leicht an.
- Lege Daumen und Zeigefinger etwa auf die „5- und 7-Uhr-Position“ um den After herum.
- Drücke sanft nach innen und leicht nach oben. Falls sich Sekret löst, fange es mit dem Tuch auf.
- Danach den Bereich mit einem feuchten Tuch reinigen.
💡 Achtung: Falls Dein Hund Schmerzen zeigt oder sich das Sekret sehr dickflüssig oder blutig ist, solltest Du nicht selbst herumdrücken – ab zum Tierarzt!
Tierarzt hilft bei einer Analdrüsenentzündung deines Hundes
Wenn die Analdrüsen entzündet sind, hilft meist nur eine professionelle Behandlung. Der Tierarzt kann:
✔ Die Drüsen vorsichtig entleeren
✔ Entzündungshemmende Medikamente oder Salben verschreiben
✔ Bei bakteriellen Infektionen Antibiotika geben
✔ Abszesse eröffnen und säubern
💡 Wichtig: Falls Dein Hund Fieber hat, stark schmerzt oder sich ein Knoten am After bildet, warte nicht zu lange mit dem Tierarztbesuch!
Hausmittel zur Linderung der Verstopften Analdrüsen
Falls Dein Hund nur leichte Beschwerden hat, kannst Du mit folgenden Hausmitteln unterstützen:
✔ Warme Kamillen- oder Ringelblumenumschläge – wirken entzündungshemmend und beruhigen die Haut.
✔ Kokosöl oder Aloe Vera – sanft um den After aufgetragen, lindert es Reizungen.
✔ Kürbis oder Flohsamenschalen im Futter – fördert festen Kot und hilft, die Drüsen auf natürliche Weise zu entleeren.
Nachsorge und Hygiene
Nachdem die Drüsen behandelt wurden, solltest Du darauf achten, dass sich Dein Hund nicht erneut entzündet.
✅ Den Po-Bereich sauber halten – Falls Dein Hund dazu neigt, sich häufig dort zu lecken, kannst Du eine beruhigende Salbe auftragen.
✅ Die Analdrüsen regelmäßig checken – Vor allem, wenn Dein Hund bereits öfter Probleme hatte.
✅ Ernährung optimieren – Mehr Ballaststoffe im Futter sorgen für eine natürliche Entleerung der Drüsen.
Tipps zur Vorbeugung – So ersparst Du Deinem Hund die Entleerung der Analbeutel
Damit es gar nicht erst zu verstopften oder entzündeten Analdrüsen kommt, kannst Du ein paar einfache Maßnahmen in den Alltag integrieren.
1️⃣ Die richtige Ernährung – die Konsistenz des Kots ist das A und O
Ein gesunder Verdauungstrakt sorgt dafür, dass die Analdrüsen sich auf natürliche Weise entleeren. Das erreichst Du mit:
✔ Hochwertigem Hundefutter mit hohem Fleischanteil und ohne unnötige Füllstoffe wie Weizen oder Mais.
✔ Ballaststoffen wie Flohsamenschalen, Karotten oder Kürbis – sie machen den Kot fester. Weitere Infos in unserem „Ballaststoffe für Hunde“ Artikel.
✔ Genug Wasser – Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält den Darm in Schwung.
2️⃣ Ausreichend Bewegung für eine gesunde Verdauung
Aktive Hunde haben meist eine bessere Verdauung, weil Bewegung den Darm anregt. Regelmäßige Spaziergänge, Spiele und kleine Trainingseinheiten helfen, Verstopfungen zu vermeiden.
3️⃣ Regelmäßige Kontrolle der Analdrüsen
Falls Dein Hund bereits öfter Probleme hatte, lohnt es sich, den Afterbereich regelmäßig zu überprüfen:
🔹 Gibt es Rötungen oder Schwellungen?
🔹 Rutscht Dein Hund häufiger auf dem Po?
🔹 Ist ein unangenehmer Geruch wahrnehmbar?
Falls Du unsicher bist, kann Dein Tierarzt oder ein erfahrener Hundefriseur die Analdrüsen sanft überprüfen.
4️⃣ Allergien und Futterunverträglichkeiten früh erkennen
Wenn Dein Hund häufig weichen Kot hat oder zu Durchfall neigt, könnte eine Unverträglichkeit der Grund sein. Falls Du den Verdacht hast:
✔ Probiere eine Ausschlussdiät, um problematische Futterbestandteile zu identifizieren.
✔ Setze auf hochwertiges, getreidefreies Futter ohne künstliche Zusatzstoffe.
5️⃣ Stress vermeiden – auch das kann die Analdrüsen beeinflussen
Hunde, die oft gestresst oder ängstlich sind, haben manchmal eine überaktive Analdrüsenproduktion. Gründe für Stress können sein:
❌ Unklare Rangordnung im Rudel
❌ Laute Geräusche (Feuerwerk, Gewitter)
❌ Häufige Wechsel der Umgebung oder Routine
💡 Tipp: Ein entspannter Hund hat eine gesündere Verdauung – und damit weniger Probleme mit den Analdrüsen.
Zoe hatte ebenfalls verstopfte Analdrüsen
Zoe hat mit ungefähr 7 Jahren angefangen Probleme mit den Analdrüsen zu entwickeln. Bemerkbar hat sich das durch extremes Schlittenfahren gemacht und irgendwann wurden die braunen Flecken auf Decken und Teppichen immer mehr. Dabei handelt es sich nicht um Kot, sondern wie beschrieben, um das Sekret aus der Analdrüse, welches auch sehr viel intensiver riecht. Wir mussten unsere Tierärztin anrufen, da Zoe sogar auf Asphalt ihren Popo über den Kies gezogen hat. Autsch!
Mit einem Geschirr, welches Zoe überhaupt nicht mag, haben wir sie zu zweit festgehalten, während die Tierärztin die Analdrüsen ausgedrückt hat. Zum Glück saß ich vorne an Zoes Kopf, weshalb ich den Geruch gar nicht wahrgenommen habe. Nachdem die Tierärztin fertig war, hat man Zoe eine richtige Erleichterung angemerkt und ich könnte schwören da auch einen kleinen Seufzer gehört zu haben. 😉
Wenn du zuhause selbst die Analdrüsen ausdrückst oder einen Tierarzt kommen lässt, empfehlen wir dir genug Zewa und Mülltüten bereit zu legen, denn du willst die vollen Küchentücher so schnell wie möglich aus dem Haus haben!
Das letzte Mal wurden Zoes Analdrüsen vor etwas über einem Jahr ausgedrückt und sie fährt jetzt schon wieder des Öfteren Schlitten. Der nächste Termin mit er Tierärztin ist bereits geplant, denn wir möchten das definitiv nicht alleine machen!
Fazit: Vorbeugen statt Behandeln!
Die beste Methode, um Probleme mit den Analdrüsen zu vermeiden, ist eine Kombination aus gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßiger Kontrolle. Fester Kot sorgt für eine natürliche Entleerung, während Ballaststoffe, hochwertiges Futter und genug Wasser die Verdauung unterstützen. Bewegung hält den Darm aktiv und beugt Verstopfungen vor. Falls dein Hund oft „Schlitten fährt“ oder zu weichem Kot neigt, solltest du die Analdrüsen im Blick behalten und gegebenenfalls tierärztlich kontrollieren lassen.
👉 Hat dein Hund schon mal Probleme mit den Analdrüsen gehabt?
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